(21.1.2017) Mehr zum Thema erste Liga (DRB) - erste Liga (DRL)
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Deutscher Ringer-Bund e. V. gibt neue Ligeneinteilung bekannt
Eine Einigung mit der Deutschen Ringer-Liga (DRL) ist nicht in Sicht

Im Gegensatz zur Meldung auf der Internetseite des BRV (hier nachlesen)
von Josef.Karl Neudorfer
Die Ringer haben nun neben der Matte ein weiteres Feld für das Kräfte-Messens neben der Matte eröffnet. Die Funktionäre des DRB sind heftig in die Schusslinie geratenSeit geraumer Zeit schwelt der Streit zwischen dem Deutschen Ringer-Bunde e. V. (DRB) und einem Teil der Bundesligisten. Die meisten Angehörigen der bisherigen 1. Liga sehen im DRB nicht mehr die Institution, von der sie vertreten werden wollen. Zu diesem Zweck haben Erstligaclubs die ‚Deutsche Ringer Liga e. V.“ (DRL) gegründet. Die DRL will eine Profi-Liga mit sechs Spitzenclubs ins Leben rufen und sieht sich als gemeinsames Sprachrohr dieser Gruppe nach außen und auch gegenüber dem DRB.

Auch mit einigen vom DRB getroffenen Regelungen für die letzten Finalkämpfe um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der laufenden Saison waren die DRL-Vereine nicht einverstanden. Die ‚Abtrünnigen‘ ließen das vom DRB angesetzte Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit geänderten Regeln und Gewichtsklassen in Aschaffenburg platzen. So ist hat sich die SVG Weingarten nach Vor- und Rückkampf gegen den KSV Ispringen  mit zwei Punkten Differenz am vergangenen Samstag durchgesetzt und ist nun der neue Mannschaftsmeister der Saison 2016/2017.

Die DRL-Mitglieder stehen einer Verschmelzung von Liga eins mit Liga zwei zu einer gemeinsamen Bundesliga skeptisch gegenüber. Ihr erklärtes Ziel ist, den Verfall der 1. Bundesliga aufzuhalten. Von den 24 Clubs im Jahr 2008 waren 2016 nur noch acht Mannschaften im Wettbewerb. In der 2. Bundesliga kämpften fast immer 30 Mannschaften.  Von den insgesamt in 2008 noch geführten 54 Erst- und Zweitbundesligisten sind für die Saison 2017 noch 21 Clubs (oder 38 Prozent) übrig geblieben. Der Rückzug von fast zwei Drittel der Mannschaften aus der Ringer-Bundesliga kommt einem Erdrutsch gleich. Aus dem verbliebenen Rest wurde wurden drei Bundesligagruppen (West / Süd / Ost) mit je sieben Vereinen gebildet. Davon sollen 16 Mannschaften  in der Saison 2017/2018 an einer Endrunde teilnehmen.

Vier bayerische Clubs aus Burghausen, Hallbergmoos, Westendorf und Nürnberg können mit der neuen Einteilung gut leben und kämpfen nun mit den Vereinen aus Aue, Lübtheen und Pausa/Plauen in der neuen Bundesliga Liga Ost.  Untergriesbach hat sein Bundesliga-Melderecht nicht gezogen. Der SC Anger hat nicht gemeldet und sich so freiwillig aus der ersten Bundesliga verabschiedet. Zu verstehen ist dies, denn in der Bayernliga locken Lokalderbys mit dem TSV Berchtesgaden. Dort brummt der Bär. Mit über 1100 Besuchern wurde dort ein neuer Zuschauerrekord verbucht und auf Anger könnte der Funken überspringen.

Der Begriff des „Nichtaufstiegskampfes“ macht schon länger die Runde. Kaum ein Club aus der bayerischen Ringer-Oberliga wagt den Bundesliga-Aufstieg und in vielen anderen Landesverbänden ist die Situation ähnlich. Das Beispiel Untergriesbach ist den meisten eine Lehre. In der Saison 2010 ‚entsorgten‘ die Nord-Vereine Weiß-Blau sogtar nach oben in die 1. Bundesliga. Die bayerischen Oberligclubs wiederholten in der Saison 2015 dieses Vorgehen. Dem SV Eschbach erging dies ähnlich. Der Vorsitzender, Mathias Martin, erklärte gegenüber dem Südkurier das DRB-System: „Es ist ein krankes System und wir haben keine Lust, weiter in ein krankes System zu investieren.“

Georg Daimer, Vorstand des SC Unterföhring plädierte kürzlich für einen generellen Nichtaufstieg in die Bundesliga und prangerte das schlechte Management des DRB an. „Der Fisch stinkt beim DRB vom Kopf her“, ließ Daimer in der SZ verlautbaren. Daimer ist nicht der einzige, der so denkt. So groß wie jetzt war die Kritik an den DRB-Granden noch nie.

Die DRL erwägt eine Privatliga zu betreiben. Ihre Ringer wären dann Profis in GmbH’s. Der DRB drohte den Abtrünnigen Athleten heftige Strafen an und dem Rauswurf aus dem Kader. In diesem Fall würde der DRB seine international derzeit erfolgreichsten Ringer verlieren. Eine schnelle Einigung ist nicht in Sicht. Das Tauziehen ist noch nicht beendet und ein Verlierer steht bereits fest: Das Ringen in Deutschland.